14. Dezember 2007

neue Ideen

22.11.07

Wie ich ja schon einige Male geschrieben hatte, habe ich seit einiger Zeit die Verantwortung für das Krankenhausprojekt Lacul Bucura jeden Donnerstag Nachmittag. Als ich die ersten Male noch mit den anderen Freiwilligen dort war, fand ich es etwas langweilig, da wir waehrend der ganzen Zeit nur mehr oder weniger schweigend auf Bänken und Stühlen saßen und eine Origami-Falterei nach der anderen machten. Auch die Kinder schienen nicht so ganz begeistert davon, aber da das ihre einzige Abwechslung am Tag war, machten sie eben mit. Nun, da ich die Leitung dieses Projekts übernommen habe und jede Woche auch nur einen weiteren Freiwilligen zur Unterstützung dabei habe, hbe ich mir etwas neues überlegt. Die Kinder in diesem Krankenhaus haben zwar Aids, Krebs und Tuberkulose, sie sind aber alle sehr aufgeweckt und fit und wollen aktiv beschäftigt und unterhalten werden. Da ist ewiges Origamifalten nicht das Richtige. Daher hab ich mir im Internet und in einigen Büchern ein paar lustige Spiele rausgesucht, die am Anfang der Stunde erstmal das Eis brechen, nicht nur zwischen den Kindern selbst (sie sind ja alle in ganz unterschiedlichen Altern, von 9 bis 17 Jahren), sondern auch zwischen den Kindern und mir. Und auch zwischendurch mache ich immer mal ein paar auflockernde Spiele. Und die Kinder lieben das. Sogar die älteren, coolen Jungs, die sonst immer nur skeptisch zugeschaut haben, machen mit. Während der ganzen Projektzeit herrscht eine sehr lockere, entspannte Atmosphäre und es ist leicht für mich, mit den Kindern in Kontakt zu kommen und ein bisschen mit ihnen zu reden (das, was ich so halbwegs auf rumänisch sagen kann). So macht es allen viel mehr Spaß und ich hoffe, dass ich bald mehr Unterstützung seitens meiner Freiwilligenkollegen bekomme.

Besonders mit einem Mädel namens Georgiana habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Sie will mich immer neben sich haben, umarmt mich und hängt sich an mich dran. Erst eine Weile später habe ich dann rausgefunden, dass sie schon 17 ist; sie kam mir immer viel jünger vor.

Und auch mit den älteren Jungs komme ich gut zurecht. Sie finden es immer wahnsinnig lustig, wenn ich auf rumänisch rede, helfen mir aber auch und verbessern meine ständigen Grammatikfehler.

Am Anfang hatte ich mit meinem neuen Konzept einige Schwierigkeiten mit Laura. Sie arbeitet hauptberuflich in einem Waisenhaus und hat Sozialpädagogik studiert. Sicherlich hat sie mehr Erfahrung und Ahnung als ich, ich hab sowas ja noch nie gemacht... und sie hat mich anfangs nie wirklich ernst genommen und meine Ideen einfach beiseite geschoben. Mittlerweile bin ich aber nicht mehr so neu hier, als dass ich ständig nur zuschaue und nicht selbst die Initiative ergreife und ich denke, mit der Zeit hat sie jetzt begriffen, dass ich durchaus in der Lage bin, mein eigenes Projekt zu leiten. Allerdings kommt sie seitdem nicht mehr ins Krankenhaus und ich muss jede Woche aufs Neue schauen, dass ich einen Freiwilligen finde, der mit mir kommt.

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