24. Februar 2008

Deutschland und ich

Waehrend der stressigen Examenszeit lief bei ACTOR ziemlich viel auf Sparflamme, da die meisten vor lauter Lernen einfach keine Zeit hatten. Dafuer hatte ich umso mehr zu tun, da ich oftmals einspringen musste oder ein andres Programm erstellen sollte.

So zum Beispiel in dem Militaer-Kindergarten, in den ich sonst immer jeden Morgen mit meiner Kollegin Andreea gehe. Da es fuer Andree aber unmoeglich war, zu kommen und das Kindergatenprojekt aber trotzdem nicht ausfallen sollte, bekam ich den Auftrag, fuer die Kinder eine Art interkulturellen Vortrag zu halten – ueber Deutschland. Da musste ich mir echt was einfallen lassen. Was interessiert Kinder denn im Alter von 3 Jahren, noch dazu ueber ein Land, von dem sie bisher vielleicht noch gar nichts gehoert hatten. Und wie kann ich sie eine ganze Stunde lang bei der Stange halten? Sicherlich nicht mit Fakten ueber den hoechsten Berg und das Regierungssystem. Ich habe lange hin und her ueberlegt und auch erstmal selbst im Internet suchen muessen, was eigentlich „Deutschland“ bzw die „deutsche Kultur“ ausmacht. Wenn man ueber das, was fuer einen voellig normal und selbstverstaendlich ist, was erzaehlen soll, sieht man meist den Wald vor lauter Baeumen nicht. Mir ist wirklich nichts eingefallen, ausser den gaengigen Stereotypen wie Lederhosen und Bier.

Schliesslich war es aber vollbracht. Nach stundenlanger Arbeit und Malerei (Eugenia wollte kleine Deutschland-Flaggen fuer jedes Kind haben, die musste ich natuerlich selbst basteln) hatte ich ein interessantes und lustiges Programm zusammen gestellt. Es hatte nicht so viele Fakten ueber Deutschland, da das die Kinder ja wirklich nicht interessiert, sondern viele persoenliche Geschichten und Anekdoten, ein Maerchen der Gebrueder Grimm (die Bremer Stadtmusikanten), das die Kinder dann auch mit Feuereifer und einem Heidenlaerm nachspielten und auch ein lustiges Spiel (Topfschlagen mit „Kinder“-Schokolade als Preis). Die Kinder waren begeistert und auch Eugenia hats gut gefallen. Sie erzaehlte dann allen andren ACTOR-Freiwilligen die es hoeren wollten oder auch nicht, wie toll ich das gemacht haette. Und in ihrer Euphorie hatte sie auch gleich noch die tolle Idee, das auszubauen und mich noch in Schulen mit meinem (dann etwas abgeaenderten) Programm zu schicken. Ich weiss ja nicht, was ich davon halten soll. Aber wahrscheinlich verlaeuft sich das wieder. Eugenia hat viele solcher Einfaelle in ihrer Euphorie, die sie dann aber (meist zum Glueck fuer die armen Freiwilligen) schnell wieder vergisst.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

in welcher sprache war denn dein referat? echt rumänisch, ging das..
aber ich finde auch das deine idee echt schön und genau passend für kleine kinder spielerisch war. gut gemacht!:)
allerdings ist kinderschokolade, man glaubt es nicht, von einer italiensichen firma.;)
ramo

Lisa hat gesagt…

ui... na das nenn ich dann mal international ;-)