24. Februar 2008

was andere so treiben

Es ist an der zeit, mal wieder aus meinem spannenden leben zu berichten. Es hat sich mal wieder einiges getan.

Aber bevor ich die momentanen Ereignissen erzaehle, muss ich erst noch von einigen Dingen vor ein paar Wochen berichten, fuer die ich bisher noch nicht die Zeit hatte.

Zum ersten mal seit ich hier in rumaenien bin war ich richtig krank. Ich weiss zwar nicht genau was es war, aber ich vermute mal ne Magen-Darm-Grippe. Mir ging es richtig hundeelend, ich konnte nichts andres machen als frierend bei voll aufgedrehter heizung und drei pullis an im Bett liegen und bloss beim Gedanken an Essen wurde mir schlecht. Alices Schwester, die gerade zu Besuch war hat mir dann immer Tee ans Bett gebracht, da ich wegen meinem ueblen Brummschaedel und Beinen wie Pudding nicht mal aufstehen konnte.

Aber anscheinend hat diese konsequente Bettruhe was geholfen. Am naechsten Morgen fuehlte ich mich zwar noch etwas schwach, aber wieder frisch und munter und am Nachmittag gings mir schon wieder blendend.

Am darauffolgenden Wochenende veranstaltete das Bukarester Naturkundemuseum eine Sonderausstellung ueber Dinosauerier und da war ACTOR natuerlich auch mit dabei. Vier Stunden lang bastelten wir mit mehreren Kindergruppen Origami-Dinosaurier und veranstalteten Wettbewerbe. Es war ein heilloses Chaos und viel Laerm bei so vielen Kindern und wir hatten alle Haende voll zu tun, da deren Eltern ihre Sproesslinge vertrauensvoll in unsre Haende gegeben hatten um selber mal ne ruhige Minute zu haben. Aber es machte auch viel Spass und im Anschluss sah ich mir auch noch zusammen mit zwei andren ACTOR-Maedels das ganze Museum an, ohne Eintritt zahlen zu muessen.

Fuer die naechste Woche hatten sich zwei deutsche Freiwillige aus Suceava (im Norden Rumaeniens) bei mir angekuendigt. Sie waren unzufrieden mit ihrem Projekt und sind nun auf der Suche nach einem neuen. Dafuer besuchen sie einige Projekte in ganz Rumaenien und wollten eben auch mit mir zusammen in meine Krankenhaeuser gehen. Am Montag besuchten sie das Projekt von Claudia, einer Freiwilligen, die ich auch schon von der Feier einer andren Deutschen hier in Bukarest kannte. Das Projekt hoerte sich interessant an und da ich an diesem Tag vormittags frei hatte, begleitete ich Anna und Arne (die zwei aus Suceava).

Claudia arbeitet in einer Kerzenwerkstatt fuer geistig Behinderte. Sie sind 20 Jahre oder aelter, sind im Geiste aber noch kleine Kinder oder koennen sich nicht richtig artikulieren. Auch zwei mit Down-Syndrom sind dabei. Die Kerzenwerkstatt ist zum einen fuer sie ein Ort, wo sie angenommen werden (viele der Eltern waren mit ihren Kindern ueberfordert und haben sie in Heime geschickt oder manche wurden auch auf der Strasse gefunden) und eine sinnvolle Beschaeftigung haben. 8 Stunden am Tag arbeiten sie in der Werkstatt und stellen Kerzen her, die dann auch verkauft werden. Die Kerzen sehen richtig toll aus und ich habe mir auch ein paar mitgenommen. Gegruendet wurde die Werkstatt vor sieben Jahren von einem Deutschen, der das Projekt zusammen mit seiner Frau leitet. Ausserdem gibt es in der Werkstatt auch eine Psychotherapeutin, die die Menschen betreut. Claudia selbst arbeit auch mit ihnen und hilft z.B. dabei, lesen zu lernen, den Weg nach Hause allein finden zu lernen und sich sprachlichbesser auszudruecken. Mich hat das Projekt sehr beeindruckt und ich fand die Arbeit toll. Ziel der Werkstatt ist es, den Menschen, die dort arbeiten zu helfen, selbststaendiger zu werden und so vielleicht irgendwann sogar eine „normale“ Arbeit beginnen zu koennen. Und es gibt auch viele kleine und grosse Erfolge. Und jedes Jahr veranstaltet die Werkstatt im April etwas besonderes zur „Nacht der Kerzen“. Im vergangen Jahr war es eine ca zwei Meter hohe Kerze, die dann feierlich angezuendet wurde. Dieses Jahr soll es eine ganz breite Kerze mit 200 Dochten werden.

Eine Weile konnten Anna, Arne und ich den anderen zusehen, wie sie ihre Arbeit begannen und z.B. die Kerzenformen saeuberten oder Dochte flochten. Anschliessend konnten wir uns auch selber mal am Dekorieren einer Kerze mit farbigen Wachsplatten versuchen. War gar nicht so einfach, war fuer mich aber ne tolle Erfahrung und ich hab mich mit meinem holprigen Rumaenisch auch ein bisschen mit den andren unterhalten. Ich moechte das Projekt gern mal wieder besuchen, da ich es wirklich toll dort fand und mich auch das Kerzenmachen selbst total interessiert :)

Ich habe auch gleich Kontakte geknuepft und mit meiner Leiterin Eugenia gesprochen, sodass wir jetzt fuer unsere Osteraktion einige Kerzen in der Werkstatt bestellen werden. Ich darf fuer diese Kerzen jetzt ein Motiv entwerfen... bei sowas bin ich ja ganz unkreativ... mal sehen, was mir so einfaellt.

Nach der Kerzenwerkstatt gingen Anne, Arne, Claudia und ich zusammen weiter zu Almut. Almut ist auch eine deutsche Freiwillige, die in einem Atelier fuer stark hospitalisierte Kinder arbeitet. Dort macht sie verschiedene Aktivitaeten mit den Kindern (wobei „Kinder“ ja eigentlich das falsche Wort ist. Sie sind ja auch um die 20 Jahre alt, nur eben im Verhalten und von der Entwicklung her noch Kinder). Allerdings konnte ich nicht so lang bleiben, da ich zu meiner eigenen Arbeit losmusste.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

und ist dir schon ein Motiv eingefallen?
ramo

Lisa hat gesagt…

ne, das hat sich mittlerweile wieder erledigt. stefanita, der finanzguru fand die idee nicht gut...