5. November 2007

das neue Projekt

29.10.07, Mihaelas Wohnung

Am Montag machte ich mich mit Rheea zusammen auf den Weg nach Chitila, wo ich ja mein erstes eigenes Projekt hatte. Ich wusste noch gar nichts und war ziemlich gespannt, was mich dort erwarten würde. Die erste Schwierigkeit zeigte sich schon mal im finden der richtigen Bahn. Chitila ist ein kleines Dorf, das eigentlich schon fast zu Bukarest gehört. Die beiden sind im Nordwesten Bukarests miteinander verwachsen. Nach kurzem Suchen und Herumfragen fanden wir den richtigen Bus und vier Stationen weiter waren wir auch schon da. Das Gebäude selber befand sich versteckt in den verschlungenen kleinen Straßen, aber durch seine leuchtend violette Farbe, fiel es uns schon von weitem auf. Sah wie eine Schule aus. Beim Eingang mussten wir erstmal unsere Personalien angeben, damit wir überhaupt reingelassen wurden und ich war etwas erschlagen von den vielen Menschen, die rumliefen und den vielen Türen auf dem schmalen Gang, in dem wir standen. Zum Glück war Rheea dabei, die alles regelte (die Mitarbeiter dort konnten kein Englisch) und kurz drauf fanden wir dann auch die Managerin, mit der ich in der letzten Woche schon ein treffen gehabt hatte. Sie zeigte uns kurz unseren Arbeitsraum, in dem sich auch schon ein paar Kinder befanden, und verschwand dann wieder ohne weitere Erklärungen. Also begannen wir mit ein paar einfachen Origami-Figuren und die Kinder waren ganz begeistert davon. Am Anfang war es noch ziemlich chaotisch, da Rheea und ich ja noch kaum Erfahrung haben, aber mit der Zeit wurde es besser. Die anderen Erzieherinnen, die ab und zu mal vorbeischauten waren auch sehr kooperativ und halfen uns mit Materialien und den Kindern.
Die Kinder, die in das Tagescenter nach Chitila kommen, haben meistens einen schwierigen familiären Hintergrund und kommen in das Center, um dort nach der Schule ihre Hausaufgaben zu machen und zu spielen. Die Kinder, mit denen wir zu tun hatten, waren so um die 8 Jahre alt und stellten sich als sehr geschickt beim Falten heraus, sodass ich zum Abschluss noch eine schwierigere Figur mit ihnen bastelte. Die fertigen und äußerst bunten Werke hängten wir dann im Raum auf und ich muss sagen, das haben sie wirklich sehr gut gemacht. Die Arbeit hat mir auch Spaß gemacht, da die Kinder sehr aufgeweckt waren und auch versuchten, mit mir zu kommunizieren. Zwei Jungs riefen ständig „Lisa, wait!“, weil sie das von Rheea aufgeschnappt hatten, ohne zuwissen, was es heißt. Nach ca zwei Stunden gingen wir dann wieder und auf dem Rückweg trafen wir im Bus eine der Mitarbeiter des Centers und unterhielten uns noch kurz mit ihr über die Einrichtung. Ich denke, das nächste Mal bin ich besser vorbereitet.

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