19. September 2007

der erste Arbeitstag

19.09.2007, 19:50 Uhr, Apartment in Bukarest

Heute war es etwas kühler als gestern, aber immer noch strahlende Sonne bei ca 20 Grad. Ab und zu nieselte es ein bisschen, aber sonst war bestes Sommerwetter. Bevor ich mich um 11 mit Andrea bei einem bekannten Gebäude (das Zepter-Building) in der Nähe meines Apartments traf, lief ich noch ein bisschen in der Umgebung herum und entdeckte ein riesiges Einkaufszentrum ganz in der Nähe. Soll aber sehr teuer da sein. Viele streunende Hunde waren auch zu sehen. Die lagen faul auf den Gehsteigen rum und beachteten niemanden. Mir fiel auf, dass die meisten an einem Ohr markiert waren.

Andrea war erstaunlicherweise sogar überpünktlich und wir fuhren einige Stationen mit dem Bus und der U-Bahn zum Bambi-Kindergarten, der in einem ärmeren Viertel lag. Der Kindergarten selbst war aber privat und daher ziemlich teuer. Für die vielen Kids wurde auch einiges angeboten. Während wir unseren Origami-Kurs machten, war nebenan eine Akido-Meisterin am Werk. In unserer Gruppe waren 7 Kinder. Diese Art Kurse sind auf freiwilliger Basis, sodass die Anzahl von Mal zu Mal unterschiedlich ist. Mit unseren Kindern bastelten wir einfache Origami-Häuser, die die Kinder anschließend auf ein großes Papier klebten und dieses noch bemalten, sodass eine Fantasiestadt entstand. Allgemein war es sehr laut, was aber wohl normal ist im Kindergarten ;-) Andrea hatte die Kinder gut im Griff und als Belohnung gabs hinterher bunte Stempel in Sternform auf die Hand. Ich war die ganze Zeit nur Beobachter, da ich ja noch kaum was auf Rumänisch verstehe. Die erste Zeit werde ich also immer die andren in ihre Projekte begleiten, um alles mal kennen zu lernen.

Nach dem Kindergarten gings wieder mit Bahn und Bus weiter zu einem Kinderkrankenhaus. Dort sollten wir uns mit Stefanizo und noch ein paar andren Freiwilligen treffen. Während der Wartezeit zeigte mir Andrea einige Origami-Figuren, die ich sogar halbwegs gut hinbekam :-)

Zusammen mit den anderen gingen wir dann in den Kellerraum einer kleinen Kirche auf dem Klinikgelände und kurz darauf kamen dann auch drei Leute von der Organisation „Oneway“, die im Jahr 2007 einiges Geld an A.C.T.O.R. (meine Organisation) gespendet haben. Nun wollten sie sehen, was aus dem Geld geworden ist und überlegen, ob sie ein weiteres Jahr sponsern. Daher war das Treffen sehr wichtig. Nach einer langen Besprechung, die für mich sehr langweilig war, da ich ja kein Wort verstand, teilten wir uns in zwei Gruppen auf und gingen in verschiedene Abteilungen des Krankenhauses. Ich ging zusammen mit Mischa (der schon beim Workshop in Sinaia dabei war), Christina und Mikaela (zwei andere Freiwillige, die ich jetzt neu kennenlernte) in ein Zimmer von Kindern mit gebrochenen Armen, Beinen, Füßen usw. Die drei setzten sich auf die Betten der Kinder und begannen, mit ihnen oder für sie Origami-Figuren zu basteln und erzählten dabei Geschichten. Den Kindern schien das wirklich gut zu gefallen. Die Figuren und die Geschichten dazu waren sehr fantasievoll. Von den Gesprächen hab ich natürlich auch wieder nichts mitgekriegt, weshalb das alles nicht so wirklich spannend für mich war. Aber zumindest bekam ich einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise.

Nach ungefähr einer Stunde verabschiedeten sich dann die Oneway-Leute und auch die Freiwilligen verließen das Krankenhaus wieder. Zusammen mit Andrea fuhr ich zurück bis in mein Viertel. Sie kaufte dann noch eine Monatskarte für mich, damit ich nach Herzenslust in Bukarest rumfahren kann. Die letzten Stationen fuhr ich dann allein weiter (und stieg sogar an der richtigen Stelle aus *g*). In dem Laden um die Ecke kaufte ich noch ein bisschen Essen und Obst ein und machte es mir dann wieder in meiner Wohnung bequem.

Momentan fühle ich mich noch ziemlich fremd hier. Ich kenne mich in der Gegend noch nicht wirklich aus und kenne außer dem andren Freiwilligen keinen. Und die andren haben ja nicht immer Zeit. Die meiste Zeit muss ich allein zurecht kommen und mich hier einleben. Das ist schon sehr ungewohnt und ich hatte eigentlich ein bisschen mehr Anleitung durch meine Organisationsleiter erwartet. Aber ok, es wird schon werden. Morgen kommt Alice zurück, dann kann ich sie mit meinen Fragen nerven :-)

Ich hab hier auch noch ein paar Bilder von den Origami-Figuren, die ich heute zustande gebracht habe :-) Einfach auf das Bild klicken!

Erste Origami-Versuche

2 Kommentare:

clever-Queen hat gesagt…

hey, deine ersten versuche sehen ja richtig super aus! tja, die Lisa hat eben Talent ;-)
Aber was is an den Dingen so spannend? ^^

Lisa hat gesagt…

naja, ich denk, es geht um das gemeinsame basteln. dass so aufwändige dinge aus einfachen faltungen von papier entstehen können, ist schon faszinierend. für eugenia ist das auch so ne art lebensgefühl irgendwie.