13. Oktober 2007

Computerdoktor

10.10.2007, Bukarest
Als erstes Projekt für heute stand der Bambi-Kindergarten eine Busstation von mir entfernt an. Eine Stunde lang bastelten wir (Andreea und ich) mit einer kleinen Gruppe Kinder verschiedene Figuren und ich versuchte mich so gut wie möglich zu integrieren. Ich denke, ich werde besser ;-) immerhin hören die Kinder schonmal auf mich, auch wenn ich noch nicht viel sagen kann.
Anschließend gings zum Alexandru Krankenhause. Da wir dazwischen noch ne Menge Zeit hatten, zeigte mir Andreea den großen Markt am Piata Obor, der auf dem Weg lag. Ähnlich wie der, den ich vorher schon entdeckt hatte, gabs dort alles mögliche von Obst und Gemüse über frischen Fisch oder Käse, Pilze, Kleidung, Handys (eigentlich nur gestohlene), Uhren (auch gestohlene), Schmuck uvm. Andreea gab mir ein paar Tips, bei welchen Händlern man lieber nicht kauft oder worauf man achten muss bei dem Gewühl an unzähligen Menschen und Angeboten.
Beim Krankenhaus trafen wir dann noch ein anderes Mädel (heißt auch Andreea, der Name ist in Rumänien sehr beliebt. Ungefähr so wie Lisa in Deutschland *g*), das völlig neu bei ACTOR war und dies ihr erstes Projekt sein würde. Wir erklärten ihr kurz, was wir im Krankenhaus machen, bereiteten einige Dinge vor und schon gings los. Das neue Mädel traute sich auch gleich zu, ganz allein in ein Zimmer zu gehen und so besuchte ich mit der „alten" Andreea ein ca 7 Jahre altes Mädchen mit seiner Mutter, das ziemlich schlimme Verbrennungen im Gesicht und an den Händen hatte. Mittlerweile waren sie schon wieder halbwegs gut verheilt, aber es waren doch sehr deutliche Narben auf der ganzen Haut zu sehen. Das Mädel war aber quicklebendig und interessierte sich auch nicht so für das Malbuch, das wir ihr mitgebracht hatten, sondern sprang die ganze Zeit zwischen unseren Beinen herum. Wir waren also eher zur Beschäftigung der Mutter da, der wir ein paar schöne Origami-Blumen zeigten. Zeitweise war ich auch alleine mit den Beiden und versuchte mich mit der Mutter zu unterhalten, was nicht so einfach war, da sie nur ganz wenig englisch konnte und mein rumänisch ja nicht über „Hallo" etc. rausgeht. Aber das Mädel war wirklich sehr aufgedreht und zeigte mir dann die Musik auf ihrem Mp3-Player. Da war „Manele" drauf, eine Musikrichtung die momentan in Rumänien ziemlich verbreitet ist. Manche hassen sie, manche lieben sie. Für mich ist das nichts und klingt eher so wie ne Mischung aus 0815-Pop und Folkloreschlagern. Naja, wems gefällt.
Nach der Stunde verfassten wir dann noch einen kurzen Bericht über das heutige Projekt, der an Eugenia geschickt wird und ich machte mich auf den Heimweg.
Im Apartment versuchte ich dann wie in den letzten Tagen Alices PC auf Vordermann zu bringen. Das Ding ist eigentlich gar nicht alt und könnte super laufen. Hat auch XP und alles. Aber da sind so viele Viren drauf und alles ist total versumpft, sodass schon allein das Öffnen eines Ordners fast fünf Minuten braucht (ohne Übertreibung) und zwei Programme gleichzeitig laufen zu lassen ist sowieso unmöglich. Ich bin da ja auch kein Experte, aber son bisschen hab ich schon Ahnung (an dieser Stelle Danke an Onkel Olaf) und versuche nun schon seit Tagen mit diversen TuneUp-Programmen, Registry-Cleanern und Virenscannern den Computer etwas flotter zu machen. Hat auch schon was gebracht, aber da gibts noch einiges zu tun. Alice hatte nichtmal ihre Firewall aktiviert und hat ihre kleine Festplatte bis obenhin mit Daten vollgestopft. Aber ich habe Hoffnung :) Alexandra, meine neue Quasi-Mitbewohnerin nennt mich jetzt schon den „Computer-Doctor" und Alice war ganz entzückt, dass sie plötzlich wieder Musik hören konnte, ohne dass der PC abstürzt.

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